Die Kaiser-Ära geht zu Ende

Nachdem der letzte Ton des Neuen Knabenchores Hamburg unter der Leitung von Ulrich Kaiser verhallt ist und sich alle noch einmal traditionsgemäß wie jedes Jahr nach der Christvesper am 24. Dezember 2011 in St. Jacobi, im Kirchensaal versammelten, wurde geklatscht – lange geklatscht. Ein Applaus für Ulrich Kaiser. Ein Visionär, der viel geschafft hat, was am Anfang niemandem für möglich schien.

Christvesper

«Jedem Anfang wohnt ein Ende inne», so Kaiser bei seiner Abschiedsrede. Nach acht Jahren verlässt er nun den Neuen Knabenchor Hamburg und leitet von jetzt an den MDR Kinderchor und das Leipziger Vokalensemble. Ohne ihn wäre der Neue Knabenchor Hamburg sicher nicht zu dem geworden, was er jetzt ist. Man zähle nur seine größten Erfolge für den Chor auf: Er hat eine Chorschule mit über hundert Sängern und vier verschiedenen Chorgruppen aufgebaut, er hat sich dafür eingesetzt, dass jeder ab dem Vorchor Drei Einzelstimmbildung bekommt und er hat viel Zeit in die Entwicklung der Notenlehre gesteckt, es ist ein Notenkurs mit über fünfzig Arbeitsblättern entstanden.

Unter seiner Leitung hat es der Chor zu vielen großen Ereignissen geschafft, wie zum Beispiel zur Aufführung des Herrn der Ringe nach Neumünster, in den Bundestag oder in den Michel zur Penderecki-Passion. Außerdem kommen viele große Konzertreisen in ganz Europa hinzu.

«Der Motor ist vorhanden, doch man muss sich nun entscheiden, wohin die Reise gehen soll», so Kaiser weiter. Er betonte sehr deutlich, dass ein Chorleiterwechsel für den Chor wichtig sei und irgendwann kommen müsse. Ein solcher Neuanfang gebe neue Impulse und würde den Chor garantiert weiter nach vorne bringen – dem steht nichts im Wege. Bereits jetzt sind große Projekte für das neue Jahr geplant. Unter anderem wirkt der Chor bei der Carmina Burana in der Laeiszhalle mit und bei der Matthäuspassion im Mariendom.

Wir freuen uns auf die zukünftige Chorarbeit, es wird garantiert auch unter Jens Bauditz’ Leitung in großen Schritten nach vorne gehen. Bestimmt wird es weiterhin viele lustige Fußballspiele auf den Chorfreizeiten geben.

Man darf also auf ein erfolgreiches Jahr 2012, sowie auf viele darauf folgende gespannt sein.